Sommerhitze: So hilfst du deinem Pferd gut durch die heißen Tage
Wenn die Temperaturen steigen, geraten nicht nur wir Menschen ins Schwitzen – auch unsere Pferde haben bei Sommerhitze ordentlich zu kämpfen. Anders als wir können sie sich aber nicht einfach in den Schatten setzen, ein Eis essen oder den Ventilator anschalten. Als Pferdebesitzer liegt es an uns, sie vor Überhitzung oder gar einem Hitzschlag zu schützen. In diesem Artikel erfährst du, wie Pferde auf Hitze reagieren und was du konkret tun kannst – auf der Weide, im Stall oder beim Reiten.
Wie reagieren Pferde auf Hitze?
Pferde regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich über das Schwitzen. Dabei verlieren sie nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte. Je nach Rasse, Fellbeschaffenheit, Fitness und individueller Konstitution kann ein Pferd bei großer Hitze schneller überhitzen. Besonders gefährdet sind:
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Ältere Pferde
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Übergewichtige Pferde (haben mehr Körpermasse, die gekühlt werden muss)
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Dunkle oder stark behaarte Pferde
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Pferde mit Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen
Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall. Erste Anzeichen können starkes oder plötzlich ausbleibendes Schwitzen, schnelle flache Atmung, Teilnahmslosigkeit, Muskelzittern oder ein heißer Kopf sein. In solchen Fällen sollte das Pferd sofort in den Schatten gebracht, mit Wasser gekühlt und umgehend ein Tierarzt verständigt werden.
Pferde Weide: Schutz vor Sonne und Hitzestress
Auch wenn Pferde gerne draußen sind – pralle Sonne und Temperaturen über 30 Grad können schnell zur Belastung werden. Achte auf folgende Punkte:
Schattenplätze bieten:
Ein Unterstand oder natürlicher Baumbestand ist im Sommer unerlässlich. Pferde müssen sich jederzeit vor direkter Sonneneinstrahlung zurückziehen können.
Frisches Wasser bereitstellen:
Pferde trinken bei Hitze deutlich mehr – 30 bis 60 Liter am Tag sind keine Seltenheit. Sorge dafür, dass immer ausreichend sauberes Wasser verfügbar ist.
Elektrolyte ergänzen:
Durch das Schwitzen verliert das Pferd wichtige Mineralstoffe. Ergänzungsfuttermittel mit Elektrolyten oder spezielles Mineralfutter können helfen, diese Verluste auszugleichen – besonders bei aktiven Pferden.
Weidezeiten anpassen:
Wenn möglich, weide dein Pferd in den frühen Morgenstunden oder am Abend. In besonders heißen Phasen kann auch eine nächtliche Weidehaltung sinnvoll sein.
Stall: Hitzestau vermeiden
Auch im Stall können hohe Temperaturen zu einer Belastung für dein Pferd werden. Achte deshalb auf:
Gute Luftzirkulation:
Stallfenster, Durchzugsmöglichkeiten oder Ventilatoren (mit Sicherheitsvorkehrungen) können helfen, die Luft in Bewegung zu halten und Hitzestau zu vermeiden.
Stallzeiten überdenken:
Pferde profitieren oft davon, tagsüber im kühlen Stall zu bleiben und nachts auf die Weide zu gehen – vor allem bei anhaltend hohen Temperaturen.
Salzleckstein bereitstellen:
Ein einfacher Salzleckstein hilft, Natriumverluste durch das Schwitzen auszugleichen – insbesondere bei Pferden, die stark arbeiten oder viel schwitzen.
Kühlung nach Bedarf:
Eine vorsichtige Abkühlung mit Wasser, beginnend an den Beinen, kann die Kreislaufbelastung lindern. Vermeide abrupte Kältereize auf Rücken oder Kopf.
Reiten bei Hitze: Training verantwortungsvoll gestalten
Bei hohen Temperaturen ist es wichtig, das Training anzupassen. Weniger ist oft mehr.
Trainingszeiten anpassen:
Plane das Reiten in die kühlen Morgenstunden oder auf den späten Abend. Vermeide Belastung in der Mittagshitze.
Intensität reduzieren:
Setze auf leichte Arbeit, viel Schritt und bewusstes Ausreiten im Schatten. Bodenarbeit kann eine gute Alternative sein.
Cool-Down nicht vergessen:
Nach dem Training ist eine ausgiebige Schrittrunde zum Trockenreiten wichtig. Gegebenenfalls kannst du dein Pferd leicht abduschen und gut abschwitzen lassen.
Auf Körpersignale achten:
Mattigkeit, starker Schweiß oder ungewöhnliches Verhalten sind Zeichen dafür, dass dein Pferd unter der Hitze leidet. Breche in solchen Fällen die Arbeit sofort ab.
Abkühlung mit einfachem Aufwand
Viele Pferde genießen kühlende Maßnahmen, sofern sie behutsam und individuell angepasst sind. Ein feuchtes Handtuch auf dem Hals, ein flacher Bottich zum Planschen oder ein einfacher Sprühnebel mit Gartenschlauch können angenehme Erleichterung bringen – vorausgesetzt, dein Pferd ist damit vertraut.
Fazit
Sommerliche Hitze ist für Pferde eine ernst zu nehmende Herausforderung. Mit durchdachten Anpassungen im Stall, auf der Weide und im täglichen Umgang kannst du viel dazu beitragen, dass dein Pferd gesund und entspannt durch die warme Jahreszeit kommt. Achte auf Schatten, ausreichend Wasser, gezielte Mineralstoffergänzung und angepasste Bewegung – so steht einem gelungenen Sommer nichts im Weg.