Winterfellpflege ohne Stress: Scheren, Waschen, Föhnen oder Naturhaar?

Winterfellpflege ohne Stress: Scheren, Waschen, Föhnen oder Naturhaar?

 

Der Winter ist für Pferde eine besondere Zeit – kältere Temperaturen, häufige Nässe und längere Nächte stellen Pferd und Halter vor Herausforderungen. Neben Fütterung und Bewegung spielt die Fellpflege eine wichtige Rolle, um Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Pferd im Winter stressfrei pflegst, wann Scheren sinnvoll ist, ob Waschen und Föhnen nötig sind und wann das Naturhaar bevorzugt werden sollte.

Warum Fellpflege im Winter wichtig ist

Das Winterfell schützt das Pferd vor Kälte, Wind und Nässe. Eine gute Fellpflege sorgt dafür, dass:

  • Wärmeisolierung optimal bleibt

  • Haut und Fell gesund bleiben

  • Schmutz und Parasiten entfernt werden

  • Feuchtigkeit schneller trocknet und kein Schimmel entsteht

Trotz der dichten Wintermähne und des Unterfells ist regelmäßige Kontrolle und Pflege notwendig.

Scheren – ja oder nein?

Wann Scheren sinnvoll ist:

  • Sportpferde mit intensiver Winterarbeit, die sonst stark schwitzen

  • Pferde mit dicker Unterwolle, die schwer trocknet und zu Schweißstau neigt

  • Junge oder alte Pferde, wenn das Fell unregelmäßig wächst oder stark verfilzt

Vorteile der Teil- oder Vollschur:

  • Ermöglicht einfachere Pflege

  • Reduziert das Risiko von Hautreizungen und Pilzinfektionen

  • Weniger Aufwand beim Trockenreiten

Tipps für stressfreies Scheren:

  • Gewöhne das Pferd langsam an Geräusch und Maschine

  • Warmes, windgeschütztes Umfeld wählen

  • Nach dem Scheren leichte Decke zur Wärmeregulierung nutzen

Waschen und Föhnen – sinnvoll oder überflüssig?

  • Gelegentliches Waschen kann sinnvoll sein, wenn das Pferd stark verschmutzt oder das Fell verkrustet ist

  • Spezielles Pferdeshampoo verwenden, um Hautflora und Fellschutz zu erhalten

  • Föhnen nur bei Bedarf, z. B. nach dem Waschen oder bei schweißtreibender Arbeit

  • Pferd niemals nass und ungeschützt in kalter Umgebung stehen lassen – Gefahr von Unterkühlung

Tipp: In den meisten Fällen reicht Abreiben mit Handtuch oder Schwamm und sorgfältiges Ausbürsten.

Naturhaar – die stressfreie Alternative

Viele Pferde kommen im Winter gut ohne Schur aus, wenn:

  • Bewegung ausreichend ist

  • Wetterangepasste Decken verfügbar sind

  • Fell regelmäßig ausgebürstet wird, um Unterwolle zu lockern

Vorteile:

  • Vollständiger natürlicher Wärmeschutz

  • Weniger Stress für das Pferd

  • Keine Risiken durch falsches Scheren oder Unterdecken

Praktische Pflegetipps für den Winter

  1. Regelmäßig bürsten – entfernt Dreck, lockert Unterwolle

  2. Auf Schmutz und Nässe achten – besonders Beine, Bauch und Fesselbeine

  3. Decken je nach Temperatur – dünne Fliegen- oder Staldecken können bei Bedarf ergänzend genutzt werden

  4. Kontrolle der Haut – bei Schuppen, Juckreiz oder Hautrissen Tierarzt oder Huf-/Fellpflegespezialist einbeziehen

  5. Langsame Gewöhnung an Pflege – kurze Einheiten, positive Verstärkung, Leckerlis

Fazit

Winterfellpflege bedeutet nicht automatisch viel Stress. Die Wahl zwischen Naturhaar, Teil- oder Vollschur, Waschen und Föhnen hängt von Pferd, Nutzung, Wetter und Stallbedingungen ab. Mit regelmäßiger Kontrolle, gezieltem Bürsten und bedarfsgerechtem Einsatz von Decken oder Schur bleibt dein Pferd gesund, fit und gut geschützt durch die kalten Monate.