Pferdefütterung leicht gemacht: Was dein Pferd wirklich braucht

Pferdefütterung leicht gemacht: Was dein Pferd wirklich braucht

Die richtige Fütterung ist das A und O für die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Doch gerade Einsteiger oder Umsteiger fühlen sich schnell überfordert von den vielen Futtersorten, Ergänzungsmitteln und Fütterungsempfehlungen.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, worauf es bei der Pferdefütterung wirklich ankommt – praxisnah, verständlich und ohne komplizierte Fachbegriffe.

1. Grundlage: Raufutter – das Wichtigste zuerst

Das Fundament jeder Pferdefütterung ist gutes Raufutter, also Heu oder Gras. Pferde sind von Natur aus Dauerfresser und benötigen rund um die Uhr Faserstoffe, um ihren Verdauungstrakt gesund zu halten.

  • Heu: Hochwertiges Heu sollte staubfrei, schimmelfrei und nährstoffreich sein. Die Menge richtet sich nach Gewicht und Aktivität – im Schnitt etwa 1,5 bis 2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht täglich.

  • Weidegras: Im Frühjahr und Sommer eine ideale Ergänzung, die zudem das natürliche Kauverhalten unterstützt.

Tipp: Achte auf die Qualität und biete das Heu in kleinen Portionen über den Tag verteilt an, um Langeweile und Fresspausen zu vermeiden.

2. Kraftfutter nur nach Bedarf

Nicht jedes Pferd braucht Kraftfutter wie Pellets, Müsli oder Hafer. Vor allem Freizeit- und Seniorenpferde kommen oft mit Raufutter alleine gut zurecht.

  • Wann Kraftfutter sinnvoll ist: Bei Jungpferden im Wachstum, Sportpferden mit hohem Energiebedarf oder Pferden, die zunehmen sollen.

  • Wichtig: Füttere Kraftfutter immer dosiert und möglichst verteilt über den Tag, um Stoffwechselprobleme zu vermeiden.

3. Wasser – lebenswichtig und oft unterschätzt

Frisches, sauberes Wasser rund um die Uhr gehört zur Grundversorgung. Pferde trinken im Durchschnitt 20 bis 50 Liter pro Tag – je nach Wetter, Aktivität und Fütterung.

Praktisch: Im Winter Wasser temperieren oder beheizte Tränken nutzen, damit das Pferd auch bei Kälte ausreichend trinkt.

4. Mineralstoffe und Ergänzungen gezielt einsetzen

Je nach Haltung, Futterqualität und individuellem Bedarf kann eine Mineralstoffergänzung sinnvoll sein. Häufig fehlen Spurenelemente wie Zink, Selen oder Magnesium.

  • Mineralfutter: In Form von Pellets, Mineralsteinen oder als Pulver.

  • Achte auf Qualität: Nur geprüfte Produkte verwenden und nicht überdosieren.

5. Besonderheiten beachten: Allergien, Stoffwechsel & Alter

Manche Pferde brauchen spezielle Fütterung:

  • Pferde mit EMS oder Hufrehe: Energiearm und kohlenhydratreduziert füttern.

  • Senioren: Weicheres Futter, evtl. Ergänzung mit Seniorenspezialitäten.

  • Allergische Pferde: Auf Inhaltsstoffe achten, ggf. Allergietests durchführen.

6. Praktische Tipps für den Alltag

  • Futterrationen langsam umstellen: Immer schrittweise über 7–10 Tage.

  • Kauverhalten beobachten: Ein Pferd, das schlecht kaut, braucht evtl. anderes Futter oder Zahnpflege.

  • Futterplätze sauber halten: Verhindert Krankheiten und hält die Hygiene im Stall hoch.

Fazit: Weniger ist oft mehr

Die beste Pferdefütterung ist individuell, ausgewogen und orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen deines Pferdes. Raufutter bildet die Basis, Kraftfutter und Ergänzungen nur bei Bedarf. Mit etwas Erfahrung und Beobachtung gelingt dir eine gesunde Fütterung, die dein Pferd vital und glücklich hält.