Die Top 10 Hausmittel für dein Pferd, die wirklich etwas bringen
Hausmittel sind eine schöne Sache, denn man hat sie meistens schnell zur Hand und sie sind häufig günstiger als teure Medikamente.
Doch helfen sie auch, wenn es wirklich drauf ankommt oder sind sie doch nur diffuse Medizin Mythen?
Hausmittel gehen häufig auf alternative Medizin und sehr altes Wissen zurück, das bereits in der Steinzeit Anwendung fand. Bestimmte Hausmittel haben daher in der europäischen Heilgeschichte bereits eine lange Tradition hinter sich, die oft einfach nur in Vergessenheit geraten ist. Allerdings hat sich in den letzten Jahren das Bewusstsein für alternative und natürliche Medizin enorm gewandelt und es ist geradezu zu einem Trend geworden, sein Pferd mit irgendwelchen Kräuterchen und Mittelchen zu behandeln, zu entgiften oder ihm einfach nur etwas Gutes tun zu wollen.
Leider ist nicht jedes Hausmittel für unsere Pferde geeignet. Nur weil es dir gut tut, heißt das noch lange nicht, dass es auch für dein Pferd etwas Gutes ist
Es ist daher sehr wichtig, dass wir als Pferdebesitzer nicht alles glauben, was uns die Pferdefutterindustrie verkaufen will und dass wir ebenfalls jedes Haumittel erst einmal kritisch überprüfen, ob es in diesem Moment auch wirklich seinen Zweck erfüllt.
Welche Hausmittel fürs Pferd tatsächlich helfen:
Es gibt so einige typische Hausmittel, die eigentlich in jedem Pferdestall zu finden sind und für die man auch immer wieder Empfehlungen von anderen Pferdebesitzern bekommt. Von Malzbier bis hin zu Joghurt oder Honig ist so einiges an Lebensmitteln dabei!
Die Frage, die sich dabei jedoch stellt ist, inwiefern diese ganzen Mittelchen auch wirklich helfen und sinnvoll sind, wenn mein Pferd Beschwerden wie Kotwasser, Husten oder ein dickes Bein hat.
Im Folgenden werden einige Hausmittel und Naturprodukte vorgestellt, die toll in der Anwendung sind und eine gesunde und natürliche Wirkung auf unsere Pferde haben. Jedoch ersetzen diese Mittel keinen Tierarzt oder Heilpraktiker, sondern sind lediglich altbewährte Hausmittel, die die Gesundheit des Pferdes zusätzlich unterstützen können.
Ebenfalls ist es sehr wichtig, dass die Ursache des gesundheitlichen Problems deines Pferdes gefunden wird. Hustet ein Pferd zum Beispiel die ganze Zeit, reicht es natürlich nicht aus einfach nur Hustentee über den Hafer zu kippen und zu warten, dass es besser wird. Hier kann sich ein ernsthafter Infekt oder eine Allergie hinter verbergen, die tierärztlich abgeklärt werde sollte. Der Hustentee schadet in so einem Fall natürlich nicht und kann unterstützend wirken, reicht aber nicht aus, um eine vollständige Genesung des Pferdes zu gewährleisten.
Nachfolgend kommen daher einige Tipps, welches Hausmittel für welche Anwendung geeignet ist und deinem Pferd gut tut.
Die Top 10 Hausmittel für dein Pferd:
Arnika:
Die Blüten der Arnika werden als Heilmittel im Bereich des Bewegungsapparates und der Haut angewendet. Verwendet werden kann sie vor allem bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen in Form von Tee, Salben oder Tinkturen. Bei alkoholischen Tinkturen sollte bei der Anwendung auf der Haut eventuell auf Verdünnung geachtet werden, da es bei einem zu langem Einsatz zu Hautreaktionen kommen kann. Vorsicht vor der amerikanischen Arnika, denn sie gilt als Verfälschung und wirkt nicht.
Bierhefe:
Bierhefe wird in der Pferdefütterung sehr gerne eingesetzt, weil der sogenannte Zuckerpilz gegen Verdauungsstörungen sowie Haut- und Fellstörungen wirkt. Auf Grund der gesunden Nährstoffe wie die hochwertigen B-Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium und Natrium sowie Spurenelemente wie Jod, Zink und Selen ist Bierhefe ein gesundes Zusatzfutter, dass die Hornqualität des Hufes sowie das Wachstum von Fell und Haut verbessert. Die B-Vitamine stabilisieren zusätzlich die Mikrodarmflora, weshalb Bierhefe bei Kotwasser und Durchfall empfohlen wird. Die empfohlene Futtermenge beträgt bei ausgewachsenen Pferden ca. 10-20g pro 100 Kg Körpergewicht am Tag.
Fenchel:
Fenchel hat sein Anwendungsgebiet vor allem im Magen-Darm Bereich, in der Verdauung und bei Atemwegserkrankungen. Er enthält ätherische Öle, Vitamin C und Antioxidantien, was ihn beim Einsatz von Blähungen und Krämpfen besonders wirkungsvoll macht. Außerdem kann Fenchel bei Bronchitis und Asthma eingesetzt werden, da er Verschleimungen löst und Entzündungen der Atemwege lindert. Die Fütterungsempfehlung liegt bei 10 - 25 g am Tag.
Knoblauch:
Knoblauch hat in der Pferdefütterung schon eine sehr lange Tradition. Er wird vor allem im Sommer gefüttert, da er vor Parasiten und Fliegen schützt. Zusätzlich enthält Knoblauch ätherische Öle, Jod, Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente, die zum Schutz der Zellen beitragen und damit die Abwehrleistung der Pferde erhöhen. Jedoch ist es wichtig Knoblauch richtig zu dosieren, da er sonst auch Schaden anrichten kann, wenn zu viel des Guten gefüttert wird. Empfohlen wird die tägliche Dosis von 0,2 g pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten.
Teufelskralle:
Der Teufelskralle wird eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung zugesprochen. Die Teufelskrallenwurzeln können somit bei Schmerzen, Entzündungen, Hufrehe und Gelenkproblemen eingesetzt werden, so dass das Anwendungsgebiet vor allem in der Arthritis und Arthrose ist. Die Wirkung von Teufelskralle setzt allerdings erst nach einigen Wochen ein, weshalb sie sich nicht zur Behandlung akuter Schmerzen eignet. Eingesetzt wird sie aber auch bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden, denn die Bitterstoffe der Heilpflanze aktivieren die Magensaftsekretion und die Galleproduktion. Die Fütterungsempfehlung beträgt 15g am Tag für Großpferde. Trächtige Stuten dürfen keine Teufelskralle fressen. Bei Sportpferden ist zu beachten, dass Teufelskralle als Dopingmittel gilt.
Quark:
Quark ist ein toller Entzündungshemmer und kann so bei Entzündungen, Schwellungen oder Sehnenscheidenentzündungen helfen. Durch die im Quark vorhandene Milchsäure entzieht er der Haut sofort Wärme und Giftstoffe und wirkt so kühlend und abschwellend. Den Quark kann man am besten auf die angefeuchteten Beine ca. einen halben Zentimeter dick auftragen. Sobald der Quark getrocknet ist, kann man ihn mit Wasser wieder abwaschen. Um die Wirkung zu optimieren, sollte man das ganze 2-3-mal täglich wiederholen.
Zwiebeln:
Rohe Zwiebeln wirken desinfizierend und eignen sich super zur äußerlichen Anwendung zum Beispiel bei juckenden Insektenstichen. Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel enthält Feuchtigkeit und wirkt desinfizierend, so dass man diese gut über die betroffene Stichstelle reiben kann.
Apfelessig:
Apfelessig ist ein uraltes Hausmittel, das vor allem gegen Pilze wirkt, da der Essig eine keimtötende und antibakterielle Wirkung hat. Er soll deshalb gut gegen Hautpilz helfen. Zusätzlich wirkt er abschwellend und desinfizierend bei Insektenstichen. Auch bei Hautausschlägen oder einer juckenden Schweifrübe kann Apfelessig äußerlich angewendet werden. Er kann dazu mit Wasser verdünnt werden oder pur aufgetragen werden. Wichtig ist, dass naturtrüber Bio-Apfelessig verwendet wird.
Honig:
Honig ist ein wahres Wundermittel und eines der ältesten bekannten Heilmittel, das schon in der Antike traditionell für die Gesundheit eingesetzt wurde. Honig wirkt antibakteriell und kann daher äußerlich bei Wunden eingesetzt werden, denn der hohe Zuckergehalt hält Wunden sauber und die weiteren Inhaltsstoffe sorgen für Schmerzlinderung, bessere Durchblutung und somit einen schnelleren Heilungsprozess. Allerdings sollte für Wunden nur medizinischer Honig aus der Apotheke verwendet werden, da dieser nicht verunreinigt ist.
Kokosöl:
Kokosöl kann vor allem äußerlich auf der Haut angewendet werden, wenn das Pferd Schuppenflechte oder trockene, rissige oder spröde Haut hat. Angeblich hilft es auch gegen Zecken oder Mücken. Die Wirkung ist aber nicht wissenschaftlich bestätigt. Dennoch hat Kokosöl eine antimikrobielle Wirkung und ist somit optimal für die Haut- und Fellpflege geeignet.