Augen auf! Das solltest du unbedingt tun, wenn das Pferdeauge tränt
Wie erkenne ich ein entzündetes Auge und was kann ich dann dagegen tun?
Die Augen sind so gut wie das empfindlichste und wichtigste Sinnesorgan der Pferde.
Mit einem Auge kommen die meisten Pferde noch gut zurecht, doch erblinden sie auf beiden Augen, wird es für das Pferd meist sehr schwierig zurecht zu kommen. Deswegen ist es umso wichtiger, tränende und entzündete Augen ernst zu nehmen, denn aus einer leichten Entzündung kann bei schlechter Versorgung schnell eine ernsthafte Erkrankung des Auges entstehen, die eben schlimmstenfalls zur Erblindung führt.
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Die akute Augenverletzung: Was mache ich, wenn mein Pferd ein stark tränendes verletztes oder entzündetes Auge hat?
Umso wichtiger ist es daher, richtig zu reagieren, wenn das Auge deines Pferdes offensichtlich eine akute Entzündung oder Verletzung aufweist.
Die erste Regel zur Behandlung des Pferdeauges lautet:
Solange man nicht weiß, was mit dem Auge nicht stimmt, am besten gar nichts machen!
Es ist verständlich, dass wenn das Pferdeauge stark geschwollen ist, gerötet oder stark tränt, man hineinschauen möchte, um zu gucken, ob etwas im Auge ist bzw. man versucht eine Ursache zu finden. Doch man kann mit dem eigenem herumdoktern leider vieles verschlimmern. Kneift das Pferd das Auge zu, weil es ihm weh tut und versucht man es dann mit den eigenen Fingern zu öffnen, verstärkt das den Tränenfluss des Auges, weil es dem Pferd natürlich Schmerzen bereitet.
Hinzukommt, dass die eigenen Finger nicht steril sind und Bakterien ins Auge kommen können, die dann noch zusätzlichen Schaden anrichten. Die einzige richtige Handlung, die man also sofort durchführen sollte, ist es den Tierarzt anzurufen.
Während der Wartezeit auf den Tierarzt kannst du jedoch einige Maßnahmen durchführen, um es deinem Pferd mit seinem schmerzenden Auge so angenehm wie möglich zu machen. Steht das Pferd mit mehreren Pferden in einem Offenstall, hilft es das Pferd zu separieren, um Stress zu vermeiden. Da fast alle Augenprobleme mit Lichtempfindlichkeit einhergehen, ist es wichtig, dass Pferd in eine dunkle Box zu bringen, wo es möglichst wenig Licht oder Zugwind ausgesetzt ist. Zusätzlich kann man eine kühlende sterile Kompresse über das Auge legen, sofern es das Pferd zulässt.
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Die häufigsten Augenerkrankungen beim Pferd – so erkennst du sie
2.1 Die Bindehautentzündung
Die Bindehautentzündung bei Pferden tritt beidseitig oder einseitig auf. Veränderungen am Auge sind auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen und sollten beobachtet werden. Ein gesundes Auge ist klar, glänzend und die Schleimhäute sind blassrosa gefärbt.
Bei einer Entzündung verfärben sich diese rötlich und schwellen an. Zusätzlich kommt es zu einem vermehrten Tränenfluss, wobei das austretende Sekret klar oder gelblich-eitrig sein kann.
Es gibt Pferde, die bereits sehr empfindlich auf Staub, Zugluft oder Wetterumschwünge mit einer leichten Bindehautentzündung reagieren. Insbesondere im Sommer, wenn die Pferdefliegen rauskommen und sich auf die Augen der Pferde setzen, geht dies oft mit entzündeten Augen einher. Sofern das Auge nur leicht entzündet ist, ist ein gesundes Auge in der Lage damit innerhalb von drei Tagen alleine fertig zu werden.
Jedoch sollte man dies genauestens beobachten, denn das Auge kann innerhalb einer Stunde schon dick und zugeschwollen sein und spätestens dann, wird es ernst, weil es eben keine leichte Bindehautentzündung mehr ist und sich auch etwas anderes dahinter verbergen könnte. Im Zweifelsfall den Tierarzt lieber zu früh, als zu spät rufen!
Bei einer leichten Augenentzündung gibt es viele homöopathische Salben oder Tropfen, die helfen können. Für die Weide kann eine Fliegenschutzmaske oder Fliegenfransen gegen die Plagegeister helfen und die Augen der Pferde schützen, so dass eine Entzündung gar nicht erst entstehen kann.
2.2 Periodische Augenentzündung (Mondblindheit)
Mit die häufigste Augenerkrankung ist die Periodische Augenentzündung. Bei einer periodischen Augenentzündung schädigen Bakterien das innere Auge des Pferdes bis hin zur Erblindung. Diese Augenerkrankung ist sehr schmerzhaft. Je nach Entzündungsgrad hat das Pferd starke Schmerzen, eine gerötete Schleimhaut, tränende Augen und ein geschwollenes Lied. Oft kneifen die Pferde die Augen stark zu, sind lichtempfindlich und manchmal kann es auch zu Fieber kommen.
Die periodische Augenentzündung ist für Pferde so gefährlich, weil es eine immer wiederkehrende Entzündung ist, bei der es zur Schädigung der inneren Strukturen des Auges kommt, die bis hin zu einer Ablösung der Netzhaut und Erblindung führen können. Sind die vorderen Bereiche des Auges betroffen ist dies sehr schmerhaft für das Pferd und das Pferd zeigt deutliche Symptome. Sind eher die hinteren Teile des Auges betroffen, zeigt das Pferd deutlich weniger Schmerzsymptome und die Entzündungen laufen eher im Hintergrund ab.
Dies ist besonders problematisch, da die periodische Augenentzündung schwieriger diagnostiziert werden kann, das Auge aber trotzdem stark und irreparable geschädigt wird. Über die Ursachen ist man sich nicht hundertprozentig einig. Einige gehen von einer genetisch bedingten Autoimmunerkrankung aus, andere machen die Leptospiren, das sind Bakterien, die von Mäusen und Ratten übertragen werden und dann in den Blutkreislauf des Pferdes gelangen, verantwortlich.
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Wie kann ich Augenerkrankungen vorbeugen?
Um Augenerkrankungen möglichst zu vermeiden, steht natürlich an oberster Stelle eine artgerechte Pferdehaltung, die viel frische Luft und Bewegung garantiert. Zusätzlich sind Fliegenschutzmasken mit einem UV-Schutz zu empfehlen, da sie lästige Fliegen abhalten, die Bakterien und Keime ins Pferdeauge bringen und zusätzlich vor der Sonneneinstrahlung schützen.
Mittlerweile weiß man nämlich, dass UV-Strahlung die Entstehung von Erkrankungen wie zum Beispiel bei dem Grauen Star begünstigt. Ansonsten kann man leider nicht weiter viel für die Gesundheit des Auges tun. Sinnvoll kann es jedoch sein, seinen Tierarzt im Abstand von 6 Monaten die Pferdeaugen kontrollieren zu lassen, um zumindest durch Vorsorge eventuelle Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und gegenwirken zu können.